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Das Linsendrama und die Sache mit den Zielen

Heute ist es heiß, wie fast jeden Tag. Ich bin frühmorgens sagenhafte 8 Kilometer gelaufen in, für mich, sagenhaften 74 min. und 30 sec. Passt, bin zufrieden! Zwei Dinge sind mir dabei durch den Kopf gegangen (im wahrsten Sinne des Wortes) und darüber möchte ich euch berichten.

1. Das Linsendrama
Die Kurzform: ich, kurzsichtig, vertrage sehr schlecht Kontaktlinsen, mindestens 10 – 15 verschiedene ausprobiert. Letztes Jahr auf den Optiker meines Vertrauens gestoßen (PRAEG in Bregenz) und tatsächlich nach langem Forschen und viel Einsatz von Optikermeister Thomas fanden wir auch für mich eine Linse, die ich zum Sport verwenden kann, trotz meiner extrem trockenen Augen. Ich trage normalerweise keine Linsen und bestell sie meist auch nur im Sommer, wenn ich vermehrt draußen bin und schwitze und kein zusätzliches Gewicht mir mir rumschleppen will (jedes Gramm zählt 😉 ).

Auch diesen Sommer war es wieder soweit. Gestern abend lief ich zum ersten Mal seit langer Zeit wieder mit Linsen rum. Abends dann das übliche Theater: wie bringt man die Dinger wieder raus? Die ersten 3-5 x stelle ich mich da ziemlich doof an, aber ich weiß es ja. Das Wichtigste ist, die Ruhe zu bewahren, wenn es nicht gleich klappt. Linse links flutschte einfach so raus. Perfekt. Linse rechts will nicht. Bleibt lieber drin. Ok, ruhig bleiben, was anderes machen. Spaziere ein wenig im Flur rum, ziehe aufgrund plötzlicher Hitzewallungen mein T-Shirt aus und probiere nochmal. Autsch! Irgendwas ist jetzt anders. Noch 2 Versuche – jedes Mal wieder Schmerz, unangenehm. Ich reiße die Augen auf, blicke in den Spiegel, suche nach dem Rand der verflixten Linse. Sehe nichts. Leichte Panik kommt auf … stürme zu meinem Mann und behaupte, dass die Linse in meinem Auge verschwunden ist. Auge schon recht rot und beleidigt. Er untersucht mein Auge, findet auch nichts. Sicher, dass sie nicht rausgefallen ist? Natürlich nicht! Diese Gummidinger fallen nicht einfach so raus und außerdem hätte sie dann im Waschbecken liegen müssen. Mittlerweile 23.30 Uhr, Auge noch geröteter, ich todmüde und aufgeregt. Sah mich schon einäugig im Bus nach Bregenz fahren, um mich einer gröberen Untersuchung zu stellen, wie mein Auge es geschafft hat, die Kontaktlinse zu verschlucken.

Praktisch denkend wie Männer oft mal sind, kommt nun die Taschenlampe zum Einsatz. Jeder Quadratzentimeter im Bad wird abgesucht. Bei CSI Miami klappt das schließlich auch, meint er nur. Nichts. „Und du bist sicher, dass du immer noch was im Auge spürst?“ Ich weiß es nicht mehr. Das Auge zieht und ob jetzt was drin ist oder nicht oder es nur weh tut, weil ich zigmal reingepatscht habe – keine Ahnung. „Was genau hast du gemacht? Irgendwas ausgezogen?“ fragt Ehemann in CSI-Manier. Ich hole das T-Shirt. Nichts drauf. „Und hast du da schonmal reingeschaut?“ Der Finger zeigt auf mein Dekolleté. Ähm, nein, aber wie soll sie denn bitte  da rein … huch, da ist sie! Schon ganz verschrumpelt.

Tja, so kann es gehen, meine Damen. Immer auch das Dekolleté in die Suche miteinbeziehen, sollte euch mal was Ähnliches passieren!

Themenwechsel, das hier ist wirklich etwas peinlich … nur noch eins: wenn ihr in Bregenz seid oder in der Nähe wohnt und eine Brille oder Linsen braucht, besucht den Thomas und die Ingrid mit ihrem Team in der Kaiserstraße – selten so einen tollen Service erlebt und was Brillen und Kontaktlinsen angeht die tollste Beratung, die ich in den letzten 10 Jahren hatte! 

2. Die Sache mit den Zielen
Kürzlich las ich im Forum auf einer Seite für Abnehmwillige von einer Dame, die schrieb „Traumgewicht muss ja gar nicht sein – wär schon froh, wenn mir die Hosen etwas besser passen“. Dieser Satz hat mich völlig irritiert. Ich wäre noch nie auf die Idee gekommen „nur“ deswegen irgendeine Anstrengung zu unternehmen. Da hätte ich dann lieber eine größere Hose gekauft. Mag sein, dass das manche anders sehen – wie es meistens im Leben so ist – aber mit diesem Ziel vor Augen glaube ich nicht, dass ich mich selber hätte motivieren können, irgendwas in meinem Leben zu ändern.

Meine Ziele sind enorm hoch gesteckt. Ich habe mir von Anfang an vorgenommen rund 35 kg abzunehmen und am besten noch im selben Jahr an einem Halbmarathon teilzunehmen. Hätte ja auch sagen können 10 kg wären ganz nett und ich lauf halt mal so 2 x die Woche. Einfach so. Ich weiß aber, dass ich es dann nicht tue.

Ich weiß  das Zitat von Attila Hildmann nicht mehr korrekt auswendig, das er in seinem Buch „Vegan for Fit“ benutzt, aber sinngemäß lautet es so:

„Nimm dir den Mond als Ziel – und wenn’s nicht klappt, dann landest du immer noch bei den Sternen“

Warum sich nicht mal das Unmögliche vorstellen? 5, 10, 20 oder 40 kg leichter, im kurzen Laufhöschen, auf dem Fahrrad, Ziellinie vom Marathon oder Triathlon überqueren, eine neue persönliche Bestzeit erreichen, die Kollegen, den Mann, Freunde und Familie beeindrucken, leicht wie eine Feder am ewig nervenden Mitmenschen vorbeijoggen, der sowieso dachte, dass du es niemals packst … träumen darf man doch. Und wenn man nur einen Teil davon umsetzt, dann ist das mehr, als gar nichts zu tun und auf der Couch zu sitzen und darauf zu hoffen, dass die Hosen vielleicht mal wieder besser passen.

Also, mal ehrlich: Wovon träumst du ?

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