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Finding Ultra – was für ein irrer Typ!

Freiburg ist nun fast vier Wochen her, der Fuß ist auf dem Weg der Besserung – dafür macht das Kreuz grad nicht mehr mit. Zeit, sich wieder vor dem Physiotherapeuten auf die Matte zu werfen! Manchmal brauche ich jemanden, der mich wieder ins Lot bringt, dann macht das Laufen wieder Freude. Anfang Mai geht’s los und dann schauen wir mal … ich liebäugle da ja mit einem kleinen Traillauf, aber immer langsam mit den jungen Schildkröten.

Ich hab es ja in der Tat geschafft, innerhalb von 2-3 Wochen satte 4,5 Kilo zuzunehmen. Habe mir das Spektakel auf der Waage, ohne mit der Wimper zu zucken, angesehen. Tja, da war ich eiskalt. Bis die Hose etwas zu kneifen anfing. DAS liebe Leute, geht gar nicht. Aber sowas von gar nicht. Wohlfühlfaktor ist bei mir ganz hoch im Kurs und daher habe ich das einzige Logische getan: mir ein Buch und einen Schwangerschaftstest besorgt.

Das eine diente der Motivation, das andere der Sicherstellung, dass ich auch wirklich selbst schuld an dem Waagen-Desaster bin. Tja, was soll ich sagen. Die gute Nachricht ist: alles hausgemacht. Die schlechte: es lag wohl wirklich an Pommes, Nudeln & Co. und natürlich am Laufverbot. Naja, probieren kann man es ja mal. Im Ausreden suchen bin ich einfach immer noch große, große Klasse.

Aber in Selbstmotivation auch und deswegen habe ich mich sehr gefreut, als ich das Paket vom Unimedica-Verlag bekam mit Rich Roll’s „Finding Ultra“. Im Gegensatz zu „Eat to live“ von Dr. Fuhrmann (an dem ich seit gefühlten Jahrzehnten lese und einfach nicht vorwärts komme), habe ich dieses Buch quasi verschlungen. Interessanterweise hat sich das auf der Waage aber nicht bemerkbar gemacht.

Als ich die letzten Seiten gelesen hatte und das Buch zuklappte, dachte ich darüber nach, wie ich das Buch, die Geschichte, den Autor und das alles beschreiben würde. Und ständig fiel mir nur ein Wort dazu ein: irre. Absolut irre. Der Typ, die Story, seine Entwicklung – einfach alles. Ich meine das sehr positiv und doch ist es, wenn ich es lese, so, dass ich – obwohl ich mich ebenfalls stark verändert habe – nicht im Geringsten nachvollziehen kann, was für eine Achterbahnfahrt dieser Mensch durchlebt haben muss. Teilweise bleibt einem beim Lesen echt die Spucke weg. Manchmal weiß man nicht, ob man lachen oder weinen soll. Hin und wieder war ich unsicher, ob ich das jetzt unendlich cool finde, was er macht oder einfach nur total bescheuert. Und das Interessante ist: Ich glaube, ihm ging es genauso.

Ich werde euch jetzt nicht erzählen, was in dem Buch drinsteht – denn ihr sollt es ja lesen – aber es gab zwei Parts, die mir stark im Kopf und im Herz geblieben sind. Der erste Teil ist ziemlich am Anfang des Buchs, als es bei ihm „Klick“ macht. Und da schreibt er was davon, dass er wusste, dass sich dieses Tor für ihn nur für kurze Zeit öffnete (oder so ähnlich, ich weiß den Wortlaut nicht mehr), aber dass er wusste, dass er diese Zeit jetzt (und nicht später) nutzen musste, denn diese Phase währt nur einen kurzen Augenblick. Und das hat mich sehr berührt, denn es ist etwas, das ich bestätigen kann. Wenn dich plötzlich was anfliegt, dieses Gefühl, jetzt etwas verändern zu müssen – unabhängig davon, wie realistisch das in diesem Moment scheinen mag – dann tu es. Jetzt! Das ist wichtig.

Der zweite beeindruckende Teil war am Ende, als Rich von Mikroben und Darmtätigkeiten schreibt. Klingt jetzt gruslig, ist es aber nicht. Oder eigentlich doch. Denn, wenn ich das richtig interpretiert bzw. verstanden habe, läuft die Sache so: ich futtere 2-3 Wochen lang Mist in Form von Nudeln, Pommes & Co. anstatt meiner Smoothies, Gemüse etc. – mein Bauch (Darm) stellt sich um und fordert immer mehr von dem Zeug. Verlangen nach was Gesundem? Fehlanzeige. Umgekehrt funktioniert das aber genauso. Hätte ich das Buch mal vorher zu Ende gelesen und das gewusst, hätte ich mir den Schwangerschaftstest sparen können 😉 Denn die Heißhungerattacken auf ungesundes Zeug waren demnach auch wieder hausgemacht und ja, ich glaube, da ist was dran – denn inzwischen ist es wieder gut und ein Teil der Kilos wieder verschwunden.

Und wer ist jetzt überhaupt Rich Roll?

Rich Roll ist ein unverschämt gut aussehender Typ aus den USA (ich hab schon wieder vergessen, woher – aber ist ja auch nicht so wichtig, fragt Google). In seiner Jugend etwas verklemmt und schüchtern, zeitweise Alkoholiker und Schwimmer, der in der Nacht zu seinem 40. Geburtstag feststellt, dass er was ändern muss. Und das tut er. Gewaltig sogar. Er gehört inzwischen wohl zu den fittesten Typen dieser Erde, ernährt sich von Pflanzen, schreibt irre Bücher (bisher zumindest dieses eine) und macht Podcasts und motiviert Menschen, sich zu bewegen. Ich sag’s jetzt einfach kurz: ich mag ihn. Lest sein Buch.

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