lauftagebuch

Halbmarathon Freiburg: Freud und Leid

Na, das war vielleicht ein Urlaub! Die Nachwirkungen sind auch 2 Tage später noch deutlich spür- und sichtbar. Aber beginnen wir am Anfang.

Und anfangen möchte ich mit einem „Happy Birthday“ an mich selbst, denn heute wird mein Blog drei Jahre alt. Es waren drei schöne Jahre, drei anstrengende Jahre, drei aufregende Jahre. In den letzten Monaten gab es einiges zu tun für mich, was vor allem mit der Veröffentlichung meines Buches zu tun hatte. Auch das war anstrengend und schön zugleich. Vor ein paar Tagen hatte ich aber plötzlich das Gefühl, wieder „zurück“ zu wollen. Vor allem, was mein Lauftagebuch hier betrifft. Und tada, hier sind wir wieder. Zurück im alten Design und es fühlt sich gut an. Back to the roots!

So, nun aber zum Halbmarathon in Freiburg.

Freud

Die größte Freude ist wohl, dass ich etwas gewonnen habe. Und zwar bedingt durch meine Platzierung beim Halbmarathon. Denn ich hatte das unglaublich Glück in einer tollen Unterkunft zu nächtigen. Mit zwei weiteren Mädels war ich im Green-City Boarding House untergebracht. Und der erste Knaller war schonmal der Shuttle-Service zum Start, von dem ich nichts wusste. Insgesamt waren 19 Läufer dort zu Gast und Inhaber Herr Neumann ist selbst auch schon mal mitgelaufen. Und dann lese ich an der Pinnwand doch wirklich folgendes:

„Derjenige unter den Hausgästen, der beim Halbmarathon Freiburg die langsamste Zeit läuft, bekommt nächstes Jahr 50% auf die Übernachtung vor dem Marathon.“

Tja, Leute und was glaubt ihr wohl, wer das gewonnen hat?

Ich, ich, ich!!!!! Hurra! Das war aber auch kaum zu toppen. 3 Stunden und 5 Minuten habe ich gebraucht für die 21,1 Kilometer. Es waren schöne Kilometer, lustige Kilometer und auch sehr anstrengende Kilometer (Kopfsteinpflaster, igitt!). Ich hatte Kreislaufprobleme bei Kilometer 10 und ab Kilometer 18 solche schmerzenden Beine, dass ich vor der letzten Trommelband noch eine Pirouette hingelegt habe, weil ich wissen wollte, ob das noch geht. Es ging. Nicht elegant, aber lustig.

Wir wurden von Pumuckl & Chewbacca überholt und überholten sogar selbst manche Menschen, die es trotzdem tapfer ins Ziel geschafft haben. Ich war froh über die Dixie-Häuschen und habe zum ersten Mal Iso getrunken. Ich war einfach nur glücklich über meine Laufbegleitung, Fräulein Rottenmeier, die zum ersten Mal an einem Halbmarathon teilnahm. Sie heißt natürlich nicht wirklich so, aber irgendwie auch schon. Wir liefen Hand in Hand ins Ziel ein und waren einfach nur glücklich, es geschafft zu haben.

Im Ziel warteten liebe, liebe Leute auf uns: meine schnellen Mitbewohner-Turtles, die sogar Zeiten mit 2:09 liefen! Unfassbar, dafür hätte ich Flügel gebraucht, aber wer weiß, was noch alles kommt. Noch ist ja nicht aller Tage Abend.

Leid

In der Unterkunft dann angekommen zum Umziehen passierte folgendes: Ich zog meinen Laufschuh aus und stellte fest, dass ich nicht mehr auf meinen rechten Fuß auftreten konnte bzw. nur mit Schmerzen. Überreizt? Doch die falschen Schuhe? Egal, dachte ich mir. Bis Montag ist das weg.

Na gut, Montag früh saß ich dann in der Ambulanz und mein Fuß wurde geröntgt. Es war ein Haarriss im Fußknochen zu sehen und der Verdacht bzw. die Gefahr eines Ermüdungsbruches stand im Raum. Hm. Ermüdungsbruch? Geht’s noch? Ok, müde bin ich zwar in der Tat schon länger, aber deswegen braucht doch kein Knochen zu brechen. Gut, ist er auch noch nicht. Ich darf jetzt mal 10 Tage lang nicht sporteln. Dazu kommen Hals- und Kopfschmerzen sowie ein paar Gliederschmerzen und überhaupt fühle ich mich, als hätte mich ein LKW überrollt. Der Vorteil ist: es geht jeden Tag aufwärts und ich bin nun im wahrsten Sinne des Wortes gezwungen, „die Füße stillzuhalten“, wie Fräulein Rottenmeier es so taktvoll bemerkte.

Die letzten Monate waren vielleicht doch etwas mehr kräfteraubend als es schien und scheinbar ist es nun Zeit für eine Pause. Die werde ich nun sportlich gesehen auch einlegen und mich neu sortieren. Ich brauche neue Ziele. Die alten ziehen nicht mehr. Und wer auf einem meiner Vorträge war, der weiß, dass es für mich wichtig ist, ein Ziel zu haben, dass funkt. So richtig. Deswegen begebe ich mich nun mal auf Zielfindungskurs und wer weiß, was und wer mir dort wieder alles über den Weg läuft. Die letzten Wochen waren es lebende Manga-Püppchen (in Leipzig), Männchen mit blauen Köpfen, StarWars-Typen (in Freiburg), Schweinehunde und so vieles mehr. Ich würde mal sagen: Da geht noch was 😉

Und damit ihr jetzt nicht denkt, ich wäre deprimiert oder traurig oder sonstwas, habe ich hier noch ein Foto für euch, dass ziemlich gut zeigt, wie die Stimmung in Freiburg war und wie sie auch heute noch ist. Denn manchmal haut dir das Leben zwar Knüppel zwischen die Beine (oder einen Haarriss in den Knochen oder eine Sehnenentzündung in die Hüfte oder einen Knacks in die Zehe), aber das ist noch lange kein Grund, nicht zu lachen. Und außerdem habe ich in den letzten 3 Jahren eines gelernt: Es gibt immer eine Alternative zu dem, was du momentan nicht tun kannst. Immer.

Fun in Freiburg!

Happy Birthday, Judith!

 

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