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Rezepte für eine bessere Welt

Gestern auf Facebook noch kurz davon gesprochen – mitten in der Nacht – heute geht’s schon los: Abgesehen vom Lauf- und Essrausch in dem ich  mich bereits seit einer Weile befinde, habe ich noch eine andere Leidenschaft (wieder)entdeckt. Das Lesen.

Das Schöne ist, ich lese derzeit Bücher, von denen ich gar nicht gedacht hätte, dass sie interessant sein könnten. Mit Themen wie eben das Laufen an sich und natürlich Essen. Da musste ich mir früher schon bei der Vorstellung daran ein Gähnen unterdrücken. Wer hätte gedacht, dass solche Bücher spannender sein könnten als der neue Krimi vom Kluftinger?

Vor einigen Tagen habe ich ein Buch hervorgekramt, dass ich mir vor ca. 2 Jahren gekauft habe und das maßgeblich daran beteiligt war und ist, dass ich heute vegan lebe. Es heißt „Meine Rezepte für eine bessere Welt – bewusst genießen, schlank bleiben und die Erde retten“ von Alicia Silverstone, die auch schon als Batgirl über die Leinwände dieser Welt gesaust ist. Eine sehr hübsche Frau, die mit einer Schüssel Gemüse auf dem Coverbild sitzt und nebenbei die Welt rettet. Und mal ehrlich: wer möchte das nicht?

Im Original-Titel heißt das Buch übrigens: A kind diet. Frei übersetzt in etwa „eine freundliche Ernährung“. Und genauso ist das Buch geschrieben: freundlich. Es ist so nett zu lesen, was sie schreibt und wie sie es schreibt, dass man nicht drum rumkommt zu denken, Veganer sind nette Menschen – vielleicht weil sie nette Dinge essen, ich weiß es nicht. Es ist ein Buch, dass dich beruhigen kann, wenn du nervös bist. Wieso auch immer. Auf mich hat es jedenfalls diese Wirkung. Und natürlich sind da Rezepte drin. 120 an der Zahl. Eingeteilt in die Rezepte für Veganer und in die Rezepte für Superheros.

Superhero? Superheld? Da kommt vermutlich der Batman-Einfluss wieder ein wenig durch bei Alicia. Superheros sind bei ihr diejenigen, die relativ ungesüßt und makrobiotisch essen und vor allem Dinge, die einfach sind. Da gibt es keine umständlichen Würzmischungen und 5-erlei Gewürze die rankommen. Ein bisschen Meersalz, hier und da 3-5 Tropfen Shoyu (spezielle Sojasoße) – ansonsten viel Getreide, Reis und Gemüse.

Bisher hab ich noch nicht viel draus gekocht – ich war noch nicht soweit für Umeboshi (eingelegte japanische Aprikosen), Nori-Algen, Polenta zum Frühstück und vieles mehr. Doch als ich vor 2-3 Tagen das Buch wieder zur Hand nahm und durchblätterte, dachte ich mir: He! Das hier sieht gut aus und das hier auch … DAS würd ich gern mal ausprobieren!

Gestern dann in den Bioladen gesaust und ein paar der Zutaten gekauft, die ich sonst nicht zuhause habe. Unter anderem Reissirup. Der schmeckt nicht ganz so süß wie andere Süßungsmittel (zB wie Agavensirup, den ich teilweise in rauen Mengen verdrückt habe) und ich hoffe, dadurch aus meiner Süßigkeiten-Spirale rauszukommen. Muss doch auch mal ohne gehen!

Nun sitze ich also hier und kaue mein „Warmes Müsli mit Polenta, Hirse und Mais“. Das übrigens mit nichts gewürzt ist, außer einer Prise Meersalz. Ok, gewöhnungbedürftig. Sehr gewöhnungsbedürftig. Spontan würde ich sagen, da fehlt was. Und zwar so einiges. Würde am liebsten eine halbe Flasche Agavendicksaft darüber kippen. Aber das ist nicht der Sinn der Sache, oder?

Wenn ich eines gelernt habe aus der Umstellung auf veganes Essen, dann das hier: manche Dinge, die dir am Anfang nicht schmecken oder die du dir nicht vorstellen kannst zu essen oder zu tun sind  6 Monate später ein natürlicher und selbstverständlicher Bestandteil deines Lebens. Wenn du dran bleibst. Der Geschmack verändert sich. Und auch wenn dieses Müsli hier grad mehr als nur fad schmeckt, muss ich sagen: Im Bauch fühlt es sich gar nicht so schlecht an. Schön warm und irgendwie „einfach“ – ein zufriedenes Bauchgefühl. Einen Versuch ist es wert.

Und was erwarte ich mir davon?

Ganz einfach: schlank bleiben/werden, freundlich sein/werden und nebenbei will ich die Welt retten (manches davon ist schon erledigt, ich verrat aber nicht was). Ist doch nicht zuviel verlangt, oder?

The kind diet. Ein Versuch.

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