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Trainingsplan und Trauma

Ab heute trainiere ich nach einem Trainingsplan, den ich einem Kollegen verdanke, der ebenfalls beim „Team vegan.at“ läuft (allerdings schon viel länger und wesentlich erfolgreicher als ich – grad am Sonntag hat er einen Halbmarathon in 1 Stunde 24 absolviert – krass, oder?). Dort bin ich ganz neu dabei und hoffe, auch bald ein paar erfolgreiche Läufe beisteuern zu können.

Für diese und nächste Woche sieht mein Plan folgendermaßen aus:

Montag: 60 min. Walking
Dienstag: 45 min. Walking
Mittwoch: 90 min. Walking
Freitag: 50 min. Laufen A2
Samstag: 60 min. Laufen A1
Sonntag: Fitness-Studio Krafttraining

A1 und A2 sind Bereiche meiner Herzfrequenz. A1 ist in meinem Fall ungefähr bis 147 Schläge und somit noch im unteren, aeroben Bereich. A2 darf dann bis 161 Schläge gehen – darüber wird’s anaerob und das will ich vorerst vermeiden. Denn meine Muskulatur und der Stoffwechsel sollen lernen möglichst lange im unteren Pulsbereich auszukommen und die Energie aus den Fettdepots zu ziehen und eben nicht aus den schneller verfügbaren Kohlenhydraten. Zumindest hat man mir das so bei der Leistungsdiagnostik erklärt.

Wer hier schon länger mitliest, kann sich vielleicht noch an meinen Horrortag im letzten Juni erinnern: der 5-km-Frauenlauf. Einer der schrecklichsten Tage in meiner Laufgeschichte (kurze Auffrischung: es kamen so nette Kommentare von den Zuschauern wie „Nicht einschlafen beim Laufen!“, weil ich halt so langsam war, aber ich habe mein Bestes gegeben). Gestern abend, als ich in Scott Jureks Buch Eat & Run von seinen Gefühlen beim Laufen las und wie es so ist in einem Wettkampf zu laufen, wurde mir plötzlich bewusst, dass ich im Oktober die 12 Kilometer zum ersten Mal ganz alleine laufen werde. Also natürlich nicht ganz allein – ungefähr 10.000 andere Läufer sind auch noch dabei – aber ich habe niemanden, der mit mir mitläuft.

Letztes Jahr war es meine Schwester, die immer an meiner Seite war und auch die doofen Zuschauer mit den blöden Sprüchen in ihre Schranken wies, wofür mir die Luft fehlte – dieses Jahr ist sie hochschwanger und bekommt bald ihr Baby – da ist nix mit Laufen momentan. Beim Frauenlauf in 3 Wochen habe ich meine Laufkollegin Kathi mit dabei, mit der ich wöchentlich trainiere – die ist aber im Oktober auf einer Hochzeit eingeladen, genau am Wochenende des Marathons. So, wer bleibt übrig? Ich. Und ich.

Und da überkamen mich gestern nacht dann tatsächlich zum ersten Mal leise Zweifel und eine dezente Panik. 12 Kilometer ist jetzt nicht der Wahnsinn, aber man ist schon eine Zeitlang unterwegs. So mit sich selbst. Und mit seinen Gedanken. Und mit Menschen, die man nicht kennt (und vielleicht auch gar nicht kennen will). Woher weiß ich, dass ich es trotzdem schaffe, weiterzulaufen auch wenn niemand da ist, der mich anspornt?

Kurze Unterbrechung: Gerade eben ist meine erste Bestellung von veganpower.at eingetroffen. Roh-veganes Eiweißpulver von SunWarrior, sowie Activated Barley (Low Glycemic Index Superfood steht drauf, wenn das mal nicht was kann! Barley ist übrigens Gerste) , was langsame Kohlenhydrate zur Verfügung stellt und für länger andauernde Ausdauereinheiten von Vorteil sein soll. Wenn ich also Zweifel bekommen sollte während meiner 12-km-Reise, dann werde ich mir einfach vor Augen halten, dass ein SunWarrior nicht einfach so aufgibt. Ja, man braucht eine Mission. So wie die Blues Brothers, die im Auftrag des Herrn unterwegs waren, oder? Dann geht’s doch gleich viel leichter. Ich werde das mal testen.

Sonnenkriegerin. Testweise.

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