lauftagebuch

Laufen wie Pippi Langstrumpf – free your toes!

Kann mich gar nicht mehr erinnern, wann ich das letzte Mal ein „Trainingsposting“ verfasst habe – lang ist’s her. Und Zeit wird’s!

Nach einem eher bescheidenen Laufjahr 2015 geht es auf der Lauf-Achterbahn ganz langsam wieder nach oben. Zu Motivationszwecken habe ich mir etwas schriftlichen Input gegönnt und mir den Marathon-Plan von Matt Frazier von nomeatathlete.com besorgt. Vielleicht erinnerst du dich noch, in meinem grandiosen Laufjahr 2014 habe ich damals auf meinen ersten Halbmarathon hin trainiert mit seinen Empfehlungen aus dem Buch „No Meat Athlete“ und darüber gebloggt.

So ein Trainingsplan hat – neben einem gewissen Druck-Potential – auch sowas ungemein Zufriedenstellendes, wenn man sein Häkchen an die jeweilige Trainingseinheit setzen kann. Für heute hatte ich mir 3,2 Kilometer vorgenommen (im Plan standen 2 Miles, lt. Google-Umrechnung ergibt das 3,2 Kilometer) und der Alltag nahm seinen Lauf, habe alles Mögliche gemacht (man nennt es auch „arbeiten“) und plötzlich stand dieses Gewitterfront vor der Haustür.

In völliger Hektik und im Teamwork mit meinem Mann, zog ich mich in Windeseile um (wo ist mein Sport-BH? Ich find keine Laufsocken – wo sind die verdammten Laufsocken? Der Pulsgurt – der muss doch im Bad liegen, da hab ich ihn doch ausgezogen beim letzten Mal … was? Nein, da sicher nicht. Ah, im Wäschekorb? Okay …). Rechtzeitig mit den ersten dicken Tropfen schlüpfte ich zur Haustür raus und lief dem Gewitter davon.

Ich weiß, dass das recht befremdlich ist, aber ohne Trainingsplan hätte ich die heutige Einheit vermutlich „vergessen“, verschoben oder ignoriert. So rannte ich sie in persönlicher Wiedereinsteiger-Bestzeit (unter 30 Minuten, haha!) und fühlt mich wie eine Heldin, weil ich einen Haken auf meinem Plan machen durfte (und weil ich außerdem 35 Sekunden Planking mithilfe dieser Parkbank geschafft habe, im Rahmen der „Meine-10-Tage-im-Mai-Aktion“ von Beatrice Drach).

 

Und dann kam ich zuhause an und entdeckte das Paket. Das Paket, das hoffentlich die Lösung für ein altes Läufer-Problem von mir barg: meine empfindlichen Zehen!

Seit einigen Tagen geht es wieder los. Ich laufe häufiger – derzeit 3- 4 x pro Woche – und die Zehen sind gereizt. Rote Stellen, keine Blasen, aber Schmerzen. Druckempfindlich, ein erster, zarter Blauschimmer auf gewissen Nägeln, … ach ja, das Laufleben hat mich wieder!

Im Gespräch mit Ultraläufer Tim Wortmann, Kollege beim Diagnostikzentrum, erfuhr ich dann zum ersten Mal von der amerikanischen Laufschuhmarke „Altra„. Mir sagte das bis dato rein gar nix, aber der Begriff der „Toe Box“ faszinierte mich. Scheinbar haben die Erfinder dieser Schuhe den zehn Zehen mehr Platz eingeräumt, als das bei anderen Schuhen der Fall ist. Das macht mich neugierig! Leider fand ich keinen Händler in der Nähe und ging das Risiko ein, sie online zu bestellen. Schnäppcheneffekt inklusive – da ich die größte Schuhgröße brauchte, dazu eine (auf dem Foto im Online-Shop) etwas merkwürdige Farbe und schon konnte ich meine Altras für 49 Euro statt 129 Euro in den Warenkorb legen, da sonst wohl niemand auf so großem Fuß lebt und/oder die Farbe scheinbar wenig begeisterte. Einen Versuch war’s wert.

Ich kann ja eigentlich noch gar nicht viel dazu sagen, denn gelaufen bin ich bisher noch nicht damit (heute ist Ruhetag).

Aber Leute, dieses Zehenfeeling beim Reinschlüpfen!

Oh, es gibt einen Laufschuh-Gott. Einen, der Schuhe für Menschen mit Zehen macht und diesen ihren Platz einräumt. Ich kann beim Gehen mit den Zehen wackeln wie Pippi Langstrumpf! Was für ein Freiheitsgefühl!

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Ich werde mich langsam rantasten, denn da die Schuhe keine Sprengung besitzen (= sie sind vorne gleich hoch wie hinten an der Ferse), ist das für mich ein spürbarer Unterschied. Gut möglich, dass der Rest meines Körpers damit erstmal zurecht kommen muss. Aber wenn ich nur ab und zu ohne Zehenprobleme laufen (und gehen) kann, dann bin ich sowas von glücklich …

 

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