Diese Überschrift ist sozusagen die Zusammenfassung meines heutigen Laufs.
Ich bin seit letzter Woche wieder retour ins Grundlagentraining nach meinem Marathon-Plan von Matt Frazier. 6 Wochen 4 x 5 Kilometer die Woche, möglichst im Grundlagenbereich. Ist gut für mich, da mein Leben außerhalb des Laufens derzeit sehr viel Energie braucht und ich deswegen froh bin, hier alles gut unterzubringen.
Der Puls wollte heute trotzdem nicht so wie ich. Hoch, runter, hoch, runter – man könnte meinen, es wäre eine Achterbahn. Aber auch hier merke ich, dass mein Körper nicht jeden Tag und auch nicht jede Woche gleich leistungsfähig ist. Und ich merke außerdem, dass ich keine Lust mehr habe, mich in diesen Situationen in was „reinzupressen“ (abgesehen von den Kompressionsklamotten, dazu gleich mehr), was nicht meinem Wohlbefinden entspricht.
„Körig“ oder nicht, das ist die Frage!
Ich glaube, dass Bewegung immer eine großartige Sache ist, die meinen Kopf freimacht, Energien freisetzt und gleichzeitig alles zur Ruhe kommen lässt. Besonders dann, wenn ich keine Zeit dafür habe. Deswegen gehe ich oft morgens, bevor mein Tag beginnt, damit ich es nicht aus Versehen „vergesse“. Dennoch muss ich aufpassen, dass ich mich nicht überfordere und in stressigen Zeiten ist der Grat hierfür sehr schmal. Darum war’s heute ein Walken-Gehen-Laufen-Walken-Turtlen-hoppla-Fotomotiv-Traben-Run anstatt eines ordentlichen Laufs. Aber was soll’s! Wer weiß denn schon, was ordentlich ist. Bei uns in Vorarlberg gibt es ein Wort dafür: „körig“ – übersetzt dann wohl „gehörig“ – also im Sinne von „es gehört sich so“. Und so als Vorarlbergerin und überhaupt als Mensch auf diesem Planeten hat man ja so seine bestimmten Vorstellungen davon, was „körig“ ist und was eben nicht.
Und wenn man Laufen (bei uns heißt es übrigens immer noch Joggen) geht, dann hat man keine Gehpausen zu machen. Das ist dann irgendwie nicht „körig“. Dann ist es doch nicht so richtig laufen. Weil man geht ja auch. Und läuft nicht ständig. Und jetzt frag ich mich grad, wie dämlich das eigentlich ist. Ist doch mein Lauf! Sogar, wenn ich an einem Wettkampf teilnehme, kann mir keiner verbieten zu gehen. Wenn ich mich in der olympischen Disziplin des Gehens anmelde – ja, dann kann mir einer verbieten, dass ich laufe. Dann würde ich disqualifiziert werden. Aber so weit wird’s nicht kommen. Soviel kann ich mit Sicherheit sagen.
Deswegen plädiere ich für mehr Freiheit im eigenen Denken.
Ich laufe, also bin ich. Was immer ich sein möchte.
Ich gehe, also bin ich. Was immer ich sein möchte.
Und manchmal mache ich beides zusammen, weil es mir damit gut geht.
Also bin ich ziemlich schlau, würde ich mal sagen.
Nun zum Kompressionsfummel: Ist ja schon wieder eine Weile her, dass ich für X-Bionic einen kleinen Testbericht schreiben durfte. Die Klamotten trag ich noch immer. Und ich weiß, da draußen sind viele SkeptikerInnen, die niemals im Leben diese Ganzkörperpelle anziehen würden. Ich gehörte bis im letzten Sommer auch dazu. Inzwischen steh ich auf das Zeug. Ich überlege mir ernsthaft, noch weitere Teile davon zu kaufen. Ja, die sind richtig, richtig teuer – aber sie fühlen sich auch richtig, richtig gut an. Abgesehen davon, dass man sofort um Längen professioneller aussieht, während man damit spazieren geht. Und hinterher hat man so tolle Streifen auf der Haut.
Dieses Thema mit dem Feuchtigkeitsausgleich (oder was da noch genau war) – es funktioniert echt: Wenn’s heiß ist, fühlt es sich da drin irgendwie kühl(er) an und wenn’s kalt ist, hat man es fein warm. Ich habe immer das Gefühl, wenn ich meine Strümpfe, die Hose und das Shirt anhabe, dann kann mir kein Wetter dieser Welt irgendwas tun. Vielleicht die pure Einbildung, aber wenn’s funktioniert, dann ist es doch gut, oder? Ja, ich brauche immer noch 5 Minuten, bis ich in den Strümpfen drin bin und mein Puls steigt dabei über 110 Schläge an, weil es so anstrengend ist, mich da reinzuquetschen – aber dafür ist hinterher alles so gut verpackt, dass ich das Gefühl habe, ich könnte die höchsten Sprünge machen und alles würde an seinem von X-Bionic-bestimmten Platz bleiben. Gibt es eigentlich auch BH’s und Unterhosen in diesem Zwirn? Das wäre bestimmt eine Offenbarung.
Übrigens: Auch nach knapp 1 Jahr immer noch top in Schuss die Klamotten – sie sind teuer (Shirt, kurze Hose und die langen Socken zusammen ca. 260 Euro) und sie sind es definitiv wert.
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