Oh mein Gott, liebes Tagebuch! Weißt du eigentlich wie schwierig es für einen kreativ-unstrukturierten Chaoten wie mich ist, Training, Selbständigkeit & Studium unter einen Hut zu bekommen? Bitte gib mir einfach drei Hüte dafür – oder besser gleich fünf. Wer weiß, was mir noch alles einfällt!
Momentan arbeite ich an folgenden Baustellen:
- Judith vs. Zeitmanagement allgemein
- Judith vs. adäquate Zielsetzung im Trainingsbereich
- Judith vs. körperliche Defizite
- Judith vs. Zeitmanagement beim Kochen
- Judith vs. Wissenschaftliches Arbeiten (ich will so schreiben, wie ich bin – du darfst nicht!)
Im Großen und Ganzen bin ich eh zufrieden, denn ich trainiere und habe Spaß daran. Ich esse, und es schmeckt mir. Aber ich habe ständig das Gefühl, nur „irgendwie so“ halt „irgendwas“ zu machen. Mir fehlt meine Strukturiertheit (das Wort gibt es nicht, oder? Heißt das nicht einfach Struktur? Aber das klingt so langweilig.) vom vorletzten Jahr.
Als ich mit Trainingsplänen ausgestattet war, mit Daten aus der Diagnostik und einem klaren, deutlichen Ziel vor Augen.
Überhaupt, wenn ich es mal runterbreche, ist es vielleicht einfach nur das: ein klares Ziel.
Kann es so einfach sein?
Darf es so einfach sein?
Wieso eigentlich nicht?
Und just in dem Moment als mich die schiere Ausweglosigkeit (buhuuuuu, ich will ein Ziel, aber was für eins – Marathon ist noch zu früh dieses Jahr – Halbmarathon ja, nett, aber auch erst im Herbst – buhuuuu, ich will ein Ziel – irgendwas Nettes – irgendwas Verrücktes – irgendwas wo man nicht schnell sein muss – IRGENDWAS!) gepackt hatte, flatterte es mir vor die Füße.
Das Ziel.
In Form einer e-Mail von meinem Netzwerk-Partner & Kunden Markus Weber, der mich bat, im neuesten Newsletter des Diagnostikzentrums auch noch die Ankündigung für den Spinning-Marathon im März 2016 einzubauen.
Spinning-Marathon?
Sämtliche Alarmglocken schrillten in meinem Kopf. Ich war plötzlich wieder 25 Jahre alt und sah mich schwitzend und glücklich in einer 15 Quadratmeter großen, dunklen Kammer (ok, das ist übertrieben) mit 9 anderen Spinnern (das stimmt aber), die sich 4 Stunden lang zu unsagbar lauter Musik im Rhythmus bewegten bis die vier Buchstaben förmlich glühten. Das war eine der besten sportlichen Veranstaltungen meines damaligen Lebens – ok, es war auch die einzige, an der ich teilgenommen habe. Aber egal.
Jedenfalls war ich gleich Feuer und Flamme für den 6-Stunden-Spinning-Marathon am 19. März 2016.
Schließlich bin ich sowas von bereit:
Ich habe in der letzten Zeit mindestens 3 x trainiert auf meinem Bike und im Studio. Und die Tchibo-Bike-Hose Baujahr, 2005 sitzt auch immer noch. Ok, der Gummi ist nicht mehr so elastisch. Aber sonst alles gut.
Damals lag ich am Tag nach dem Spinning-Marathon halbtot zuhause rum, weil ich es völlig übertrieben hatte.
Kann ich das jetzt besser?
Wir werden sehen – und vielleicht noch sämtliche Braziers und Rolls zu Rate ziehen, wie ich mich verpflege. Denn ich hab mich angemeldet. Ich werde es tun.
Und jetzt sofort, mach ich mir einen Trainingsplan. Ich alleine für mich.
Ich kann das. Denn ich studiere jetzt Gesundheitspsychologie und beschäftige mich mit Selbstwirksamkeit. Spannendes Thema.
Wenn ich bloß mehr Zeit hätte, darüber zu lesen. Vielleicht beim nächsten Spinning-Training.
Und falls ihr euch fragt, wie ich dieses sensationelle Foto geschossen und verziert habe: Snapchat macht’s möglich!
Letztes Wochenende gaben mir meine zauberhaften Nichten (17 und 19 Jahre alt) eine umfassende Einschulung in dieses neue Medium. Ich kenn mich trotzdem hinten und vorne nicht aus. Sende aber mal sämtliche möglichen und unmöglichen Fotos irgendwo ins Nirwana. Wer sie ansehen möchte kann das tun. Ich bin ja sowas von öffentlich unterwegs. Mein Name ist mein Name (wer hätte es gedacht) und so findet ihr mich unter Snapchat auch als Judith Riemer oder judith_riemer. Ist man da als Ü30 überhaupt? Oder verhalte ich mich jetzt nicht meinem Alter entsprechend? Ach, wenn interessierts – machen wir doch, was wir wollen.
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