Als ich im April 2012 mein kleines Projekt veganmarathon begann, habe ich eigentlich nicht viel nachgedacht. Kilos weg, laufen – fertig! Und das am besten innerhalb von 6 Monaten. Gut, hat nicht ganz so einfach, problemlos und schnell geklappt, wie die meisten von euch mitbekommen haben. Inzwischen ist dieses Ziel aber erreicht. Doch was passiert eigentlich danach? Wenn die Kilos verschwunden sind und ich regelmäßig laufe – war’s das? Oder kommt da noch was?
Ja, da kommt noch was. Und zwar der richtig schwere Teil. Ich möchte nicht behaupten, dass 30 Kilo abnehmen unbedingt leicht war und von 0 auf 40 gelaufene Wochenkilometer (mal mehr, mal weniger) zu gelangen, war jetzt auch nicht unbedingt ein Spaziergang – aber verglichen mit dem „Danach“ war’s doch noch irgendwie … nett.
Denn jetzt beginnt Phase 2. Manche würden sagen: der Feinschliff.
Ich würde sagen: in meinem Fall wohl eher eine Kernsanierung. Wie ich kürzlich feststellen durfte, ist ja an Muskelmasse nicht allzuviel übrig geblieben (vermutlich war auch vorher schon nicht besonders viel vorhanden), da besteht akuter Handlungsbedarf – bin auch schon brav dabei, das zu aufzuarbeiten und beschäftige mich intensiv mit der Produktion und dem Aufbau neuer, starker Muskelzellen.
Beim Laufen versuche ich gerade rauszufinden, wo es hingeht und was ich erreichen möchte. Die Wettkampf-Geschichten sind mir momentan (kann sich auch wieder ändern) nicht ganz so wichtig – dafür habe ich den Wald für mich entdeckt. Ich könnte stundenlang durch die Wälder laufen, wenn ich denn könnte, wie ich wollte, und über Stock & Stein springen. Trotzdem möchte ich natürlich auch schneller werden. Wie schnell? Ich weiß es nicht. Aber vielleicht so schnell, dass es trotzdem noch angenehm ist – muss sozusagen die optimale Reisegeschwindigkeit herausfinden.
Fakt ist: Phase 2 (Muskelaufbau, Schnelligkeit) ist irgendwie fieser als Phase 1 (Gewichtsverlust, Laufbeginn, Ernährungsumstellung). Denn in Phase 1 purzelten Kilos, der Körper veränderte sich teilweise extrem von einem Monat zum nächsten. Die Klamotten wurden weiter, die Waage zeigte bald wöchentlich weniger an … und jetzt? Jetzt sind die Veränderungen klein. Manchmal gar nicht sichtbar. Für Außenstehende schon gar nicht. Und sogar für mich manchmal nur zu erahnen. Deswegen ist jetzt besonderes Durchhaltevermögen gefragt – Phase 1 schaffen viele. Phase 2 nur die mit Biss. In diesem Sinne: Auf geht’s!
P.S. War heute übrigens zum ersten Mal früh morgens um 6 Uhr laufen – normalerweise nicht meine Laufzeit. Aber das sensationelle Gefühl, bereits in aller Herrgottsfrüh schon Millionen von Kalorien verbrannt (gefühlt Millionen – in Wahrheit war’s natürlich nur ein Bruchteil) und sich bewegt zu haben, den Schweinehund im Schlepptau, das ist schon ziemlich Phase 2! 😉
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