Die Rückmeldungen auf meinen Fernsehauftritt im ORF und den Radio-Tag am Mittwoch in der vergangenen Woche waren enorm. Viele freuten sich mit mir über meinen Erfolg, viele fühlten sich motiviert und viele hatten Fragen an mich.
Das war sehr interessant, denn ich fühlte mich plötzlich zurückversetzt in die Situation, in der ich selber vor dem 1. April 2012 war: Ich wollte was verändern, aber den richtigen Biss dazu hatte ich nicht. Ich wusste nicht, wo ich anfangen sollte und womit. Es schien ein gewaltiger Berg an Hindernissen vor mir zu liegen. Und ich stand tatenlos und achselzuckend davor. Setzte mich hin und machte erstmal Pause. So ging das einige Jahre. Ich hatte einfach keine Ahnung, was ich machen sollte, aber sehr viele Ideen, wieso es sowieso nicht funktionieren würde.
Die Ausreden
Ausreden entstehen dann, wenn du dir etwas ausmalst und dabei das Gefühl bekommst: „Das will ich nicht tun.“ Und weil man selber nur sehr ungern zugibt, etwas nicht tun zu wollen, erfinden wir Ausreden. Wenn ich mir vorstellte, dass ich in Zukunft weniger essen und dafür gesünder leben würde, dann sträubte sich alles in mir dagegen. Ich wollte nicht auf meine Schokolade-Orgien verzichten und alleine der Gedanke daran, mich von der Menge her reduzieren zu müssen – ohne mich!
Ich könnte niemals auf … verzichten!
In die Lücke kannst du einsetzen, was du möchtest. Ob das nun Schokolade, Leberkäse oder ein Thunfisch-Tramezzini ist – jeder von uns hat etwas, von dem er sich nicht vorstellen kann, jemals ohne es zu leben. Und es sei mal dahingestellt, ob es nötig ist, sich ganz davon zu trennen, aber ich kann dir etwas verraten. Egal, was es ist, was du nicht loslassen möchtest und egal, ob du dir das jetzt vorstellen kannst oder nicht:
„Für jedes Lieblingsessen gibt es etwas, das noch viel besser schmeckt, das besser für dich ist und das du vermutlich nur noch nicht kennst.“
Regelmäßig Sport geht bei meinem Alltag einfach nicht!
Oh, ja. Das ist in der Tat ein Thema. Alleine das Wort „Sport“ schreckt mich schon ab. Außerdem taucht gleichzeitig das Wort „Disziplin“ in meinem Kopf auf, wenn ich diese Überschrift lese. Und Disziplin wiederum heißt für mich, ich zwinge mich, etwas zu tun, das vermeintlich gut für mich ist. Dennoch muss ich mich dazu zwingen, denn im Grunde genommen möchte ich es nicht tun, es ist anstrengend. Wenn wir das Bild umkehren würden. Wie wäre es dann?
Nehmen wir an, du findest etwas, dass du mehrmals wöchentlich tust, sagen wir für 30 Minuten. Du fühlst dich hinterher ziemlich gut, dein Kopf ist frei, du fühlst dich entspannt und du hast das gute Gefühl, etwas für deinen Körper getan zu haben. Würdest du dann die Zeit dafür finden?
Streich das Wort Sport aus deinem Wortschatz. Bewege dich stattdessen. Schau, wo du Bewegung einbauen kannst. Lange Mittagspause? Super, beweg dich! Kein Mensch verlangt, dass du in deiner Mittagspause ein knallhartes Intervalltraining hinlegst, nachdem du dich duschen und dir die Haare waschen müsstest – denn das würde ja schon wieder Schwierigkeiten bedeuten.
Stattdessen könntest du ein kurzes Läufchen machen, ein lockeres, vielleicht mit ein wenig Hopserlauf kombiniert (für den Spaß) und anschließend ein wenig Stretching. Die Katzenwäsche danach mit Waschlappen, Duschgel und Deo kriegst du problemlos hin. Und danach gehst du wie ein neuer Mensch zum Arbeiten. Ist so.
Klein anfangen
Was ich damit sagen möchte: Statt tatenlos dazusitzen und dir selber zu erklären, wieso es nicht funktioniert, ist es wesentlich sinnvoller, einfach etwas zu tun. Etwas Kleines, das dich nicht stresst. Vielleicht ist es heute der Spaziergang rund ums Haus und morgen der Extra-Kilometer, den du mit deinem Hund läufst. Sich bewegen kann Spaß machen, wenn du den Druck aus dem Thema rausnimmst.
Statt „Ich muss Sport machen“ klingt ein „Ich bewege mich gerne“, doch viel ansprechender. Finde ich. Niemand verlangt, dass du etwas tust, was du nicht möchtest. Wenn du nicht laufen möchtest, dann nimm das Rad (vielleicht für den Weg zur Arbeit), wenn du nicht radfahren möchtest, denn geh schwimmen (vielleicht hast du ein Schwimmbad in der Nähe deines Arbeitsplatzes oder deiner Uni), wenn du nicht schwimmen möchtest, dann versuch es mit wandern, walken, skateboarden, Fußballspielen oder was auch immer. Es gibt etwas, das dir Spaß macht.
Ich schreib schon wieder viel zu viel … werde an dieser Stelle aufhören und mir den Rest für einen weiteren Artikel aufsparen. Wenn du Fragen hast, immer her damit, denn so kann ich darüber schreiben, was du wissen möchtest.
Schreib mir eine Nachricht oder hinterlass unter diesem Artikel einen Kommentar. Und beweg dich 🙂
Bildquelle: © CandyBox Images – Fotolia.com (Titelbild)
6 Kommentare