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vegan, gesund, läuft.

Die letzten 48 Stunden vor dem 10-Kilometer-Nachtlauf brechen an und anstatt mich meiner Unruhe hinzugeben, genieße ich den heutigen Ruhetag mit Yoga und dem Administrieren und Moderieren meiner Facebook-Seite.

Himmel, Yoga ist anstrengend! Nix für Weicheier, sag ich euch. Aber danach bist du mindestens 5 Zentimeter länger. Länger, nicht breiter!

Aufgrund aktueller Anfragen möchte ich heute mit euch meinen Speiseplan teilen. Eine Frage lautete nämlich:

„Was isst du? Vegan heißt ja nicht per se gesund“

Richtig. Hab ich auch nie behauptet. Und wer meinen Blog verfolgt, der erinnert sich, dass meine Anfänge alles andere als gesund waren.

Etwas möchte ich an der Stelle noch einwerfen: Nicht-vegan zu essen bedeutet übrigens auch nicht automatisch gesund. Komischerweise denken das viele.
Ich wäre noch nie auf die Idee gekommen, mein omnivores (allesessendes) Gegenüber nach seinem letzten Blutbild zu fragen oder mal nachzuhaken wie‘s denn aussieht in puncto Mangelernährung. Seit ich erwähne, dass ich mich vegan ernähre werden mir diese Fragen regelmäßig gestellt. Interessant. Im Umkehrschluss müsste ich also davon ausgehen, dass sich jemand der Milchprodukte und Fleisch isst (gerne auch in Form von Pizza, Burgern & Co. – denn danach fragt komischerweise keiner) von Haus keine Sorgen um seine Nährstoffe machen muss.

Ok. Ich halte es hier schriftlich für die Nachwelt fest: mein letztes Blutbild war tiptop. Und ja, ich habe tatsächlich eines machen lassen! Ihr auch? Ich gehe davon aus, dass ich mich einigermaßen gesund ernähre, sonst würde mir das mein Blut wohl mitteilen.

Was isst jetzt also so ein gesunder Veganer? Ehrlich, alleine das klingt doch schon abschreckend. Ich werde mir ein anderes Wort suchen.

Die Worte „gesund“ und „vegan“ klingen doch schon nach „schmeckt nicht“.

Ich ernähre mich also nicht gesund, sondern so dass es schmeckt. Und so, dass ich optimal mit allem versorgt bin was ich zum Atmen und Laufen brauche. Und so, dass es mich nicht dick macht. Prioritäten müssen sein!

Da ich grundsätzlich faul bin am Morgen, gab es heute früh einen Smoothie mit Bananen und Orangen = Frühstück. Kurze Zeit später war ich wieder leicht hungrig und verspeiste zwei große Handvoll Maroni. Warum? Weil‘s schmeckt. Und weil ich sie schon fertig daheim hatte. Also könnte man auch sagen aus reiner Faulheit.

Im Moment köchelt ein Töpfchen Quinoa vor sich dahin auf dem Herd. Wieso esse ich Quinoa und was ist das überhaupt? Es ist ein Pseudogetreide mit ziemlich viel Eiweiß. Brauch ich für meine Muskeln. Schmeckt gut. Geht schnell. Nicht komplizierter als Nudeln kochen. Wieso esse ich dann keine Nudeln? Zuwenig Eiweiß und macht mir Heißhunger.

Was wird‘s noch geben? Hab noch fertige Cracker aus Linsen und Kichererbsenmehl daheim (selber gemacht). Wieso esse ich das? Weil‘s sensationell schmeckt und wiederum Eiweiß und andere schöne Dinge beinhaltet. Außerdem weil sie da so rumliegen und eh wegmüssen.

Dazu gibt es eine Soße, die ich aus Hefeflocken, Sonnenblumenkerne, Gewürzen und Wasser gemacht habe. Warum esse ich so etwas Seltsames? Weil‘s besser schmeckt als es klingt und außerdem B-Vitamine und Eiweiß bringt. Außerdem passt es sensationell zu den Crackern.

Vielleicht, wenn ich einen ganz wilden Tag habe, brate ich mir noch einen Haufen Gemüse wie Zucchini, Pilze und Paprika ab und kippe 1-2 Löffel Kürbiskernmus drüber. Warum? Einfach nur lecker.

Salat werde ich heute noch machen. Warum? Weil ich jeden Tag was Grünes esse und weil er dringend gegessen werden muss. Sonst kommt er in den Kompost und das wäre schade – dann lieber einen Umweg über mein Verdauungssystem.

Dann gibt es heute garantiert noch Datteln. Warum? Weil ich die jeden Tag esse. Wieso? Weil sie besser schmecken als jede Schokolade und was Süßes brauche ich. Außerdem geben sie schnell Energie. Und allein dafür liebe ich diese kleinen, braunen, nicht besonders hübschen Dinger.

Gibt also schon ein paar Sachen, die ich wegen ihres Nährwerts esse. Schmecken müssen sie trotzdem. Darüber habe ich mir früher noch nie Gedanken gemacht, als ich noch alles gegessen habe.

Mein Fazit daraus ist: Egal, ob ich Allesesser bin oder Pflanzenesser – will ich mich gesund ernähren, dann komme ich nicht drumrum mich zu informieren und meine Ernährung ein wenig zu planen.

Denn die wenigsten Menschen, die ich kenne, höre ich sagen: „Ich habe heute viel zu wenig Tryptophan zu mir genommen – ich muss dringend noch ein paar Cashewnüsse essen!“ Im Gegenteil, die meisten wissen nicht mal, was das ist. Ich schon.

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