Allgemein lauftagebuch

Beinahe auf dem Siegertreppchen

Zum zweiten Mal habe ich heute beim Vollmondlauf in Bad Schussenried teilgenommen. Erinnert ihr euch noch? Hier geht’s zum Bericht vom letzten Jahr.

Damals wurde ich Vorletzte, stand alleine im dunklen Wald und erlebte einen der bemerkenswertesten Läufe überhaupt in meiner kurzen Läuferkarriere. Und heute?

Heute hatte ich eine funktionierende Stirnlampe, eine wunderbare Begleiterin und erreichte tatsächlich Platz 4 in meiner Altersklasse. Ach, du liebe Schildkröte, ich wäre beinahe auf dem Siegertreppchen gelandet! Nicht auszudenken, was das für eine Rufschädigung bedeutet hätte … hahaha … nein, ihr Lieben, es wäre bestimmt schön gewesen, dort mal stehen zu dürfen. Aber Platz 4 ist auch schon ziemlich lässig. Ich bin sehr glücklich mit mir selbst, denn ich bin dieses Jahr nicht die letzte, nicht die vorletzte, nicht mal die vorvorletzte geworden … nein, es waren noch 9 Läufer hinter mir!

Ich hab sogar welche überholt! Den steilen Anstieg, den ich noch in unbequemer Erinnerung hatte, bin ich hochgelaufen, wie eine kleine Dampflok. Langsam, stetig und ohne Pause – und sogar auf dem Weg nach oben habe ich andere Läufer überholt. Unfassbar!

Liebe Turtles, glaubt an euch.

Egal, wie lange es dauert, egal, wie wenige Fortschritte ihr macht, egal, wie mühsam es manchmal scheint – macht weiter. Irgendwann bekommt ihr eine Belohnung dafür. Und wenn sie kommt, dann seid aufmerksam! Manche Dinge erkennt man nicht immer sofort, als das, was sie sind. Ich wurde heute mit einem orangeroten Vollmond belohnt, der mich eine ganze Weile auf meinem Weg begleitet hat. Und mit einem Platz 4 in meiner Altersklasse. Ist es denn die Möglichkeit?

Ja, ist es! Und wisst ihr wieso? Weil auch ein Turtlerunner beinahe aufs Siegertreppchen kommen kann. Und das sogar völlig tiefenentspannt. Wie?

Ganz einfach: wenn nur 6 Läufer in deiner Altersklasse teilnehmen, geht das total easy. 😉

Und die Moral kommt natürlich zum Schluss:

Es ist völlig nebensächlich, ob Siegertreppchen oder nicht. Im letzten Jahr lief ich allein durch einen dunklen Wald, habe meine Zweifel & Ängste überwunden, bin weitergelaufen und habe es ins Ziel geschafft. Und in diesem Jahr wurde ich begleitet von einem wunderschönen Vollmond und lief mit einer tollen Truppe Frauen, die sich alle auf dem letzten Kilometer sammelten, gemeinsam ins Ziel ein.

Wir können nie wissen, was sich innerhalb eines einzigen Jahres verändert – aber wir können dazu beitragen, dass sich was ändert. Mit jedem Schritt, den wir tun. Gute Nacht, ihr Lieben!

 

20 Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*