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Lauf! Furchtlos und unerschrocken.

Diesen Artikel widme ich meinem Bruder Tobi. Er weiß, warum.

Es war vor ein paar Tagen. Im Kalender stand: Lauftag, 65 Minuten. 
Der Blick aus dem Fenster zeigte: Schnee. Sturm. Nass. Kalt. Windig.

Ich überwand mich und den Schweinehund und versprach, ein kleines Video vom Schnee zu machen, für den Rest der Welt – die keinen Schnee hatte. Ausgestattet für eine Expedition auf den Mount Everest (zumindest fühlte ich mich so, mit Spikes, Laufrucksack, Sturmhaube etc.) machte ich mich auf den Weg. Mit voller Wucht schlug mir der Schneesturm ins Gesicht. Hmpf. Naja, jetzt war ich schon draußen, also lief ich los. Gegen den Wind. Schlimmer konnte es ja nicht mehr werden.

Ich lief weiter und während ich lief, bemerkte ich etwas. Es war gar nicht so schlimm, wie ich dachte. Die Vorstellung, die ich zuhause im Warmen von diesem Lauf hatte, war bei weitem schlimmer, als das, was mich tatsächlich erwartete. Natürlich wäre ein Lauf bei strahlender Sonne und blauem Himmel angenehmer gewesen, aber es ist nunmal Winter. Und leider bietet das Wetter kein Wunschkonzert für Läufer. Dann formte sich dieser Satz in meinem Kopf:

Die Dinge verlieren ihren Schrecken, während man sie tut.

Denn während ich durch diesen widerlich kalten Sturm lief, spürte ich plötzlich, wie es in mir selbst immer wärmer wurde. Es war nicht mehr kalt, sondern angenehm warm. Meine Füße liefen, als ob sie dafür gemacht wären (Überraschung: sind sie auch!). Und ich begann zu strahlen, von innen heraus. Ich war sowas wie meine eigene kleine Sonne, die durch den Schneesturm trabte.

Und da fiel mir auf, dass dieser Satz für viele Situationen angewendet werden kann. Wir machen uns so oft vor etwas verrückt, malen uns die schlimmsten Dinge aus, stellen uns vor, wie schrecklich etwas sein wird: das Vorstellungsgespräch, der Lauf im Regen, das Kennenlernen der Schwiegereltern, die mündliche Prüfung in der Schule, der Montag mit den neuen Arbeitskollegen … Und so weiter.

Mach dir das bewusst.

Und dann geh raus und mach deinen Job!

Denn während du tust, wofür du da bist, bist du in deinem Element. Mach es einfach und denk daran: so schlimm, wie du es dir ausmalst, ist es nur, solange du es noch nicht tust.

An dieser Stelle einen herzlichen Dank an Holger, der mir auf meiner Facebook-Seite folgendes zu dem Thema schrieb:

Liebe Judith, ich hatte heute einen ganz magischen Lauf, immer bergauf und mir ging ständig Dein Spruch durch den Kopf “ Die Dinge…“ Und ich überlegte und suchte, nach einer schreckeneinjagenden Herausforderung. Oben angekommen auf dem Gipfel kam es mir dann wie eine Eingebung: Ja, Biel 2014 ruft. Daheim angekommen habe ich mich angemeldet. Ein Traum soll wahr werden. Du hast mir mit diesem Forum einen Ruck gegeben und der Spruch hat mich wahnsinnig motiviert. Danke Dir von Herzen und noch mal ausgeschrieben als Zitat:
“ Die Dinge verlieren Ihren Schrecken, während man sie tut!“
Also los geht’s!

Alles halb so wild!

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