Angefangen hat alles 2012 mit einer ärztlichen Untersuchung und einer ersten Diagnostik auf dem Laufband. Das Ergebnis war für mich nicht besonders erfreulich. Zu viel, zu schnell und überhaupt. Zurück auf Los und walken. Nicht laufen. Es dauerte seine Zeit, bis ich den Benefit für mich aus dieser Art der Trainingskontrolle zog – aber dann war das Erwachen gewaltig. Und die Entwicklung meiner Fitness ebenso. Ich wurde von euch ja bereits liebevoll als „Diagnostik-Junkie“ bezeichnet und okay, ich geb’s zu, neun Diagnostiken innerhalb von 3 Jahren sind bestimmt eher überdurchschnittlich hoch anzusiedeln. Dennoch mach ich das nicht zum Spaß, aber sehr wohl FÜR den Spaß. Und zwar den am Laufen, der dadurch deutlich höher wurde. Was es damit auf sich hat und wieso ich auch in meiner Marathonvorbereitung, mich immer wieder aufs Laufband stellen und piksen lassen werde, das erfahrt ihr nun von Markus Weber vom Diagnostikzentrum in Scheidegg.
Marathonvorbereitung: Leistungsdiagnostik ist nur was für Profis?
Ein Artikel von Diplom-Sportlehrer Markus Weber
Was unterscheidet Sporteinsteiger von Sportprofis? Augenscheinlich die Erfahrung, wie und wann trainiert wird, natürlich auch die Trainingsumfänge und -häufigkeiten. Hier interessiert aber vor allem die fehlende Erfahrung von Wiedereinsteigern oder Sportneulingen. Weil meist die Körper- und Trainingserfahrung in der Versenkung verschwunden ist, hat die Leistungsdiagnostik besonders für Sporteinsteiger und Wiedereinsteiger einen sehr hohen gesundheitlichen Nutzen. Ganz gleich, ob es um die Fettverbrennung (Stichwort „Abnehmen“) oder um die körperliche Fitnessverbesserung geht, eine Leistungsdiagnostik garantiert einen richtigen und gesundheitsförderlichen Sporteinstieg.
Durch eine Leistungsdiagnose, die sich deutlich von mäßig zuverlässigen, weil standardisierten Vorgaben nach dem Motto „Pi mal Daumen“ unterscheidet, können Risiken ausgeschlossen und ein individuelles Training aufgebaut werden. Damit gewinnen alle – nur vielleicht der behandelnde Arzt nicht – weil weniger vitale und / oder orthopädische Folgeerkrankungen entstehen!
Die Kompetenz des Verfahrens zeigt sich allerdings erst wirklich bei der richtigen Beurteilung der Daten. Hier ist viel Erfahrung und ein gutes sportwissenschaftliches Grundwissen notwendig. Ist dies vorhanden, lassen sich freudvolle Lauf-, Rad- oder Schwimmeinheiten planen und in kürzester Zeit hervorragende Herz-Kreislauf-Werte erlangen. Dafür stehen wir, die Diagnostikzentren in Scheidegg, Kempten, Pfronten, Friedrichshafen und Feldkirch/Vorarlberg, mit der Erfahrung von etlichen tausend Tests. Übrigens: erfolgreich seit mittlerweile über 15 Jahren.
Tipp: eine Wiederholung der Fitnesswerte ist ebenfalls sinnvoll und hilfreich, denn die Herzfrequenzwerte verändern sich teils deutlich mit zunehmendem Training. Wir haben Judith’s Beispiel angehängt, um die Veränderung der Werte zu verdeutlichen. In diesem Fall sind die unterschiedlichen Kurven (positive Rechtsverschiebung der Laktatkurve) in der Zeit von Juli 2013 – April 2014 entstanden. Judith hat in dieser Zeit verstärkt ihre Grundlagenausdauer mit langsamen, langen Läufen trainiert und das zeigt sich deutlich auf dem Diagramm. Eine solch signifikante Veränderung der Leistungsfähigkeit sehen auch wir im Diagnostikzentrum nicht alle Tage!
Die Vorbereitungsphase: lockere Grundlageneinheiten
Hinsichtlich der Intensität der Trainingseinheiten ist festzuhalten, dass diese im Allgemeinen bei den ersten Einheiten draußen eher lockerer Natur sein, d.h. im aeroben Grundlagenausdauerbereich liegen sollte. Hier bieten sich beim Radfahren beispielsweise lockere Ausfahrten im Flachen/leicht welligen Gelände im GA1-Bereich über mehrere Stunden an. Die Trittfrequenz sollte eher hoch sein, d.h. man kurbelt locker vor sich hin (ca. 80-100 U/min), der Rennradler fährt nur auf dem kleinen Kettenblatt, der Mountainbiker auf dem mittleren. Dadurch wird speziell der bei Langzeitbelastungen wichtige Fettstoffwechsel angesprochen und weiter optimiert. Von Zeit zu Zeit (etwa 1x alle 7-10 Tage) kann man auch eine etwas intensivere Einheit ins Training integrieren, die aber noch im Sauerstoffüberschuss (aerober Bereich) abgehalten werden sollte. Hier bietet sich beispielsweise ein Fahrtspiel (wechselndes Profil und wechselnde Geschwindigkeiten) im GA1-/GA2-Bereich an oder auch eine Tempofahrt im Flachen bei gleichbleibendem Puls im GA2-Bereich.
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