lauftagebuch

Wenn die Uhr rückwärts läuft

Heute mach ich es kurz. Versprochen. Es sind nur noch knappe 8 Wochen bis zu diesem Halbmarathon, zu dem ich mich verrückterweise angemeldet habe. Nein, ich habe keine Sorge, dass ich ihn nicht schaffen könnte. Schaffen werde ich ihn, die Frage ist nur: wie?

Außerdem plagen mich hinsichtlich der 21 Kilometer noch ganz andere Sorgen und Ängste, über die ich ein anderes Mal referieren werde, aber nicht heute, denn heute fasse ich mich kurz.

Ich trainiere ja nach äußerst abwechslungsreichem Trainingsplan mit Sprungeinheiten, Intervallen, Bergläufen – alles, was das Läuferherz begehrt ist mit dabei. Außer Tempo. Da hapert’s immer noch und ich werde den Eindruck nicht los, dass sich da so schnell auch nichts ändern wird.

Was mich aber die letzten Tage und Wochen massiv irritiert ist folgendes: laut der letzten Leistungsdiagnostik im April hatte ich ja schöne neue Pulsbereiche vorgegeben bekommen wie z.B. GA1 bis 157 Schläge und von 158 – 171 ist dann Bereich GA2 – alles darüber ist GA3, logischerweise. Soweit, so gut.

Normalerweise komme ich recht gut in den GA2-Bereich, wenn ich etwas schneller laufe, ich kann dann nicht mehr ganz so viel quatschen wie sonst, aber so ein kurzer Satz am Stück ist noch drin und ich fühle mich auch wohl bei dem Tempo. Seit kurzem ist das anders. Ganz anders. Mit Mühe und Not komme ich überhaupt in die Nähe der 160 Schläge. Gefühlter Puls ist dabei rund 180 und ich kann weder ordentlich atmen, geschweige denn sprechen. Und noch schlimmer: nie im Leben halte ich das auch nur für 2 Kilometer aus!

Was ist denn passiert? Ich kenn mich nicht mehr aus, ehrlich nicht. Damit ich über 170 Schläge komme, müsste ich während des Laufens Saltos schlagen, Pirouetten drehen und Bocksprünge machen! Der Puls bleibt niedrig, was ja an und für sich schön ist, aber ich kann gar nicht mehr so schnell laufen, dass er sich in die gewünschten Pulsbereiche bewegt – und das Gefühl dabei ist aber das von „kurz vor Maximalpuls“.

Kennt das jemand von euch?

Und jetzt kommt noch das Allerdramatischste überhaupt: am 12. August 2014 habe ich eine weitere Leistungsdiagnostik, die möglicherweise Licht ins Dunkel bringt. Das alleine wäre ja noch ein Hoffnungsschimmer. Nur leider ist da ein Team vom Fernsehen mit dabei, das ein Video von mir dreht, dass in unseren regionalen Nachrichten ausgestrahlt wird. Jetzt muss ich zu allem also auch noch schauspielern lernen und zwar flott! Damit die nicht merken, dass meine Leistungsfähigkeit momentan zu wünschen übrig lässt, schließlich werde ich ja als strahlendes Beispiel präsentiert.

Aber wisst ihr was?

Eigentlich bin ich das ja auch. Wurscht, was die Pulsuhr behauptet. Ich halte es jetzt mal so wie mein Bruder Tobi, der herausgefunden hat, dass man sich mal selber loben soll (lest seinen Artikel dazu, der Hammer!) und behaupte: ich bin eh super, keiner hat was von perfekt gesagt. Also was soll’s?

Und kurz ist der Text heute natürlich auch wieder nicht geworden – hätte mich auch gewundert. Schnell geht bei mir halt gar nix 😉

… und nur für den unwahrscheinlichen Fall, dass es euch entgangen sein sollte: hier geht es zum dem sensationellsten Apfelküchle-Rezept, das die Welt je gesehen hat. Natürlich von mir =D

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